Hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung trotz Lüften
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Hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung trotz Lüften? Ursachen und Lösungen

Eine hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung kann unangenehme Folgen haben – von Schimmelbildung bis hin zu gesundheitlichen Problemen. Besonders ärgerlich wird es, wenn die Luftfeuchtigkeit auch nach intensivem Lüften hoch bleibt. In diesem Artikel klären wir die Ursachen für eine dauerhaft hohe Feuchtigkeit und zeigen wirksame Lösungen auf, um die Raumluft zu verbessern und möglichen Schaden zu vermeiden.

Was ist eine ideale Luftfeuchtigkeit in der Wohnung?

Die optimale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen liegt zwischen 40 % und 60 %. Eine zu niedrige Feuchtigkeit (unter 40 %) kann die Atemwege und Haut austrocknen, während zu hohe Werte (über 60 %) das Wachstum von Schimmel fördern und das Raumklima unangenehm machen. Das richtige Maß ist also entscheidend für die Gesundheit und den Komfort in den eigenen vier Wänden.

Warum bleibt die Luftfeuchtigkeit hoch, trotz Lüften?

Es gibt mehrere Ursachen dafür, dass die Feuchtigkeit in einem Raum nicht abnimmt, auch wenn regelmäßig gelüftet wird. Hier sind die häufigsten Gründe:

1. Hohe Feuchtigkeitsproduktion im Haushalt

Tägliche Aktivitäten wie Kochen, Duschen und das Trocknen von Wäsche erzeugen eine erhebliche Menge an Wasserdampf, der sich in der Luft ansammelt. In einem schlecht belüfteten Raum bleibt diese Feuchtigkeit hängen, was die Luftfeuchtigkeit kontinuierlich erhöht.

2. Schlechte Dämmung und Bauweise des Gebäudes

In älteren Gebäuden oder schlecht gedämmten Häusern kann es zu Kältebrücken kommen, bei denen warme, feuchte Luft an kalten Stellen kondensiert. Das Problem wird dadurch verschärft, dass diese Feuchtigkeit schwer zu entfernen ist, selbst bei regelmäßigem Lüften.

3. Unzureichendes Lüften und falsche Lüftungstechnik

Das Lüften selbst kann unzureichend sein, besonders wenn nur gekippt wird. Ein kurzes Stoßlüften oder Querlüften ist meist effektiver. Falsche Lüftungstechniken sorgen dafür, dass die Luft nicht vollständig ausgetauscht wird und die Feuchtigkeit im Raum verbleibt.

4. Wetterbedingungen und Jahreszeiten

Außenluft kann insbesondere in den kühleren Jahreszeiten mehr Feuchtigkeit enthalten, sodass sich beim Lüften keine ausreichende Verbesserung einstellt. Auch Regenwetter oder feuchte Sommer können dazu führen, dass der Luftaustausch weniger effektiv ist.

Negative Folgen von hoher Luftfeuchtigkeit in der Wohnung

Eine dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch erhebliche Gesundheitsrisiken und Schäden an der Bausubstanz mit sich bringen. Hier sind die häufigsten Probleme, die auftreten können:

1. Schimmelbildung

Schimmel ist eine häufige Folge von zu hoher Feuchtigkeit und stellt ein ernstes Problem dar. Sporen können sich in den Atemwegen ansiedeln und Allergien oder Atembeschwerden verursachen. Besonders gefährlich ist dies für Kinder, ältere Menschen und Personen mit einem geschwächten Immunsystem.

2. Schäden an Möbeln und Wänden

Holzmöbel und Tapeten reagieren empfindlich auf Feuchtigkeit. Holzmöbel können sich verziehen oder aufquellen, während Tapeten sich ablösen und Wände beginnen können zu schimmeln oder unschöne Flecken zu entwickeln.

3. Negative Auswirkungen auf das Raumklima und Wohlbefinden

Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann das Raumklima stark beeinflussen und ein Gefühl von „Stickigkeit“ hervorrufen, das den Komfort in der Wohnung mindert. Langfristig kann dies das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen und zu Schlafproblemen führen.

Effektive Methoden zur Reduzierung der Luftfeuchtigkeit

Um die Luftfeuchtigkeit nachhaltig zu senken, gibt es verschiedene Maßnahmen. Hier sind die wichtigsten Tipps und Tricks:

1. Richtiges Lüften: Stoß- und Querlüften

Um die Luftfeuchtigkeit effektiv zu senken, sollte regelmäßig Stoß- oder Querlüften durchgeführt werden. Dabei werden Fenster für etwa 5 bis 10 Minuten komplett geöffnet, damit die Luft zügig ausgetauscht wird. Querlüften, bei dem Fenster gegenüberliegender Räume geöffnet werden, ist besonders wirksam.

2. Luftentfeuchter einsetzen

Ein Luftentfeuchter kann besonders in feuchten Räumen oder in Zimmern ohne ausreichende Belüftungsmöglichkeiten eine wertvolle Hilfe sein. Elektrische Luftentfeuchter entziehen der Luft zuverlässig die Feuchtigkeit und halten die Luftfeuchtigkeit konstant auf einem optimalen Niveau.

ModellEntfeuchtungsleistung/TagLeistung
Comedes Demecto 30 eco25 Liter450 Watt
Midea DF-20DEN7-WF20 Liter450 Watt
Pro Breeze luftentfeuchter 20l20 Liter450 Watt
Comedes demecto 7070 Liter930 Watt
TROTEC TTK 54 E16 Liter350 Watt

3. Tägliche Feuchtigkeitsquellen minimieren

Wer die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung senken möchte, sollte die tägliche Feuchtigkeitsproduktion im Auge behalten. Hier ein paar Tipps:

  • Küchentür beim Kochen schließen und eine Dunstabzugshaube benutzen.
  • Fenster im Badezimmer öffnen oder den Raum nach dem Duschen auslüften.
  • Wäsche nach Möglichkeit im Freien oder im Trockner trocknen.

4. Raumpflanzen gezielt auswählen

Einige Pflanzen nehmen Feuchtigkeit aus der Luft auf und können dabei helfen, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Beispiele hierfür sind der Bogenhanf, das Einblatt und der Drachenbaum. Diese Pflanzen sorgen nicht nur für ein angenehmes Raumklima, sondern wirken auch dekorativ.

5. Heizen und Lüften im Wechsel

Das Wechselspiel zwischen Heizen und Lüften ist besonders im Winter hilfreich, um die Feuchtigkeit im Raum zu senken. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, die dann beim Lüften nach außen entweicht. Deshalb ist es sinnvoll, die Räume zuerst zu heizen und danach zu lüften.

Wie kann man Feuchtigkeitsprobleme nachhaltig lösen?

Eine langfristige Lösung für das Feuchtigkeitsproblem erfordert oft eine Kombination aus baulichen Maßnahmen und guter Lüftung. Hier sind einige zusätzliche Ansätze:

1. Wände und Fenster abdichten

In schlecht isolierten Gebäuden kann es helfen, die Fenster abzudichten und bei Bedarf eine zusätzliche Wärmedämmung anbringen zu lassen. Dadurch wird das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert und das Raumklima bleibt konstant.

2. Kältebrücken beseitigen

Kältebrücken sind Stellen in der Wand, die bei niedrigen Temperaturen das Kondenswasser anziehen und so zur Schimmelbildung beitragen. Durch eine professionelle Analyse und Isolierung dieser Bereiche kann die Feuchtigkeitsaufnahme gesenkt werden.

3. Regelmäßige Wartung von Lüftungsanlagen

In einigen Gebäuden sind Lüftungsanlagen oder Ventilatoren eingebaut, die dafür sorgen, dass feuchte Luft abgesaugt wird. Diese sollten regelmäßig gereinigt und gewartet werden, um eine optimale Funktion zu gewährleisten.

Fazit: Hohe Luftfeuchtigkeit erfolgreich in den Griff bekommen

Eine hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung stellt eine Herausforderung dar, die jedoch mit den richtigen Maßnahmen und etwas Aufmerksamkeit für die täglichen Feuchtigkeitsquellen gut in den Griff zu bekommen ist. Regelmäßiges und richtiges Lüften, der gezielte Einsatz von Luftentfeuchtern und eine angepasste Raumausstattung tragen maßgeblich dazu bei, das Raumklima zu verbessern und Schimmel oder Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.

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